Herbsttagung 2021

Text: Thilo Hanold

Fotos: Thilo Hanold und Jochen Schäfer

„Neustart“- Die Herbsttagung 2021 des AK Grosscichliden                      

 

Die diesjährige Herbsttagung des AK Großcichliden fand in der Zeit vom 24. bis zum 26. September 2021 in Oberlichtenau bei Dresden statt. Wir leben in schwierigen Zeiten und müssen noch immer mit Einschränkungen in unserem Alltag umgehen. Dafür haben wir unser erstes Treffen seit langem aber umso mehr genossen. Ein „Neustart“ ins aktive Leben und wir hoffen, dass auch unsere nächste Veranstaltung in unseren Tagungsräumen in Sachsen stattfinden kann. Die Feriensiedlung Pulsnitztal mit ihrem besonderen Charme passt prima zu uns und ist auch aus diesem Grund seit vielen Jahren bewährter Tagungsort. Wie immer stand uns auch dieses Mal Susanne Förster vom CV Oberlichtenau e.V. im Vorfeld mit Rat und Tat zur Seite.

Unser AK – Leiter, Sven Schlauch, führte routiniert durch das Programm der drei Tage. Das Besondere an dieser Tagung war der außergewöhnlich hohe Anteil an Vorträgen aus dem Kreis der Mitglieder des AKG. Eine positive Entwicklung, das konnte sich wirklich sehen lassen! Inhaltlich deckten die Vorträge wieder ein breites Spektrum ab, es wurde die gewohnte Vielfalt an Informationen präsentiert, beispielsweise zu den Themen Aquarienpraxis, Technik, Wissenschaft, Reisen und zu den Fischen selbst. Natürlich standen die Grosscichliden besonders im Fokus. Es wurden auch wieder reichlich Nachzuchten angeboten, unsere Tauschecke braucht mittlerweile viel Platz und wird immer größer.

Das offizielle Programm begann am Freitagabend mit Informationen von Carsten Weile, der über „Neues zum Thema Arterhaltung“ berichtete. Dieses wichtige Thema ist bei Carsten in besten Händen, er informierte über die Bedeutung des Themas und gab viele praktische Tipps, damit wir in diesem Bereich dauerhaft erfolgreich sein können. Es geht dabei nicht nur darum, unsere eigenen Bestände zu sichern, sondern auch den immer wieder aufkommenden Vorwürfen entgegenzutreten, nach denen Aquarianer nur „Fische verbrauchen“. Im Anschluss folgte ein Vortrag mit einem besonders hohen Unterhaltungswert. Thomas Michel präsentierte Anekdoten aus seinem „Leben mit dem Aquaristik Virus“. Obwohl Thomas schon so manchen Rückschlag zu verkraften hatte, verfügt er über eine unerschütterliche Begeisterung für sein Hobby und einen ebensolchen Humor. Beides fand sich in seinem kurzweiligen Vortrag wieder.

Am Samstag fand nach einem ausgiebigen Frühstück unsere Mitgliederversammlung statt, bei der die halbjährlichen Neuigkeiten mitgeteilt und besprochen wurden.  Nicht nur der Bundestag wurde am letzten Septemberwochenende neu gewählt, auch bei uns stand an diesem Wochenende eine Wahl an. Ein weiterer „Neustart“, denn im Ergebnis stand die neue Leitung des AK Grosscichliden für die kommenden drei Jahre fest. Sven Schlauch (Vorsitzender), Thilo Hanold (Stellvertreter) und Ronny Kubitz (Kassierer) werden die Geschicke des AK in der nächsten Zeit lenken. Ein Dankeschön geht an dieser Stelle an Heiko Schmitt, der die Funktion des Wahlleiters ausübte, für seine kompetente Unterstützung. Ein weiteres, großes Dankeschön geht an Robert Wickert (Berti), der sich in seiner Funktion als Kassierer über viele Jahre hinweg immer zuverlässig engagiert hat und während dieser Zeit ein wichtiger Aktivposten für den Arbeitskreis war. Berti hatte sich im Vorfeld der Tagung entschieden, die Verantwortung für diese Funktion abzugeben.

Im Anschluss folgte ein Vortrag von Thilo Hanold, „Freilebende tropische Fische in Ungarn“. Es gab Fotos zweier Kurzreisen (Sommer 2018 und Frühjahr 2019) zu sehen sowie eine kurze Vorstellung der in den natürlichen Thermalgewässern von Hévíz heimisch gewordenen Population der Gattung Hemichromis. Darüber hinaus ist der ungarische Ort Hévíz ganz hervorragend für einen erholsamen Kurzurlaub geeignet.

Danach wurde es Zeit für das Mittagessen, traditionell im Lindengasthof Oberlichtenau. Wer mal in der Nähe ist, sollte dort einkehren, klare Empfehlung! Nach ausgiebiger kulinarischer Stärkung und einem kurzen Spaziergang ging es schon weiter im Programm.

Seit einiger Zeit wissen wir bereits, dass Jochen Schäfer Aquarien selbst herstellen kann, und das in beachtlicher Qualität. Im Rahmen seines „Workshop Aquarium kleben“ erläuterte Jochen seine bewährte Vorgehensweise und hatte viele praktische Tipps parat, unter anderem Empfehlungen für Materialauswahl und Glasstärken. Talent und handwerkliches Geschick braucht man dazu, Jochen verfügt über beides. Anschließend konnten wir uns über einen Vortrag von Dr. Wolfgang Staeck freuen, „Tucunarés: Aquarium- und Freilandbeobachtungen von Cichla-Arten“, imposante Fische und prächtige Vertreter der „Bullenklasse“. Wolfgang stellte die einzelnen Arten der Gattung ausführlich vor und informierte auch über den aktuellen Stand der wissenschaftlichen Einordnung. Sehenswerte Fotos und Videos rundeten seinen Vortrag ab. Tarik Lehmann berichtete über „LED Beleuchtung am Aquarium“ und beeindruckte mit umfangreichem Fachwissen, seinem technischem Verständnis und praktischen Erfahrungen. Ich habe wieder einiges dazugelernt und neue Möglichkeiten kennengelernt, Aquarien wirkungsvoll und gleichzeitig energieeffizient zu beleuchten. Tarik zeigte preiswerte Alternativen zu den angebotenen Standardsystemen auf, die man sich selbst bedarfsgerecht zusammenstellen kann.

Das Abendessen vom Rost war lecker wie immer, die dazu passenden Getränke gab es auch.

Danach war Klaus Schmitz an der Reihe: „Schwebebettfilterung (mit Anschauungsmaterial)“. Klaus stellte mit Begeisterung diese Filtertechnik vor, erläuterte Aufbau, Wirkung und Einsatzmöglichkeiten. Und er brachte auch gleich einige seiner selbstgebauten Filter mit, zur praktischen Vorführung und Veranschaulichung der Funktionsweise. Harald Kahden referierte im Anschluss über „Crenicichla im Aquarium“. Er stellte verschiedene Arten der Gattung vor, erläuterte Haltungsbedingungen, Ernährungs- und Vergesellschaftungsmöglichkeiten für diese temperamentvollen Fische. Abgerundet hat Harald seinen Vortrag mit einem Bericht über eine erfolgreiche Nachzucht seiner Crenicichla arcutirostris. Harald kann man sicher als einen „Extremaquarianer“ bezeichnen, denn vor nicht allzu langer Zeit baute er sich ein Aquarium in Dimensionen, die man sonst nur von öffentlichen Schauaquarien kennt.

Der zweite Vortrag von Jochen Schäfer über „Die Gattung Mesoheros“ bildete den Schlusspunkt unter den offiziellen Teil unserer Herbsttagung. Jochen berichtete von seinen eigenen Erfahrungen, präsentierte Fotos dieser attraktiven und begehrten Fische und regte eine Diskussion an, denn nicht nur bei Mesoheros ist die Zuordnung einzelner Tiere zu den derzeit gültigen Arten nicht immer einfach.

Das war es dann schon fast wieder, unsere Herbsttagung näherte sich ihrem Ende. Wir konnten an diesem Wochenende 37 Teilnehmer begrüßen, davon 9 Gäste. Ein Dankeschön geht an dieser Stelle an alle, die an diesem Wochenende dabei waren und damit die Veranstaltung zu dem gemacht haben, was sie für uns war, zu einem tollen Cichliden-Event! Ein Extra-Dankeschön geht an diejenigen AK-Mitglieder, die sich besonders engagiert eingebracht haben, eine vollständige Aufzählung würde allerdings den Rahmen dieses Berichtes sprengen. Stellvertretend möchte ich an dieser Stelle Alexander Haberkorn für Tassen, T-Shirts und den sehr leckeren Kuchen, sowie Maik Volkmann für das professionelle Küchenmanagement (es war immer genug Kaffee da!) danken. Wir können auf eine rundum gelungene Veranstaltung zurückblicken und haben auch wieder neue Mitglieder für unseren AK gewonnen. Die nächste Tagung kann kommen!

 

Der ausführliche Bericht über die Herbsttagung des AK Großcichliden ist in den DCG-Informationen, Heft 11/2021 zu finden.

Die Feriensiedlung: Hier tagt der AKG nun schon seit vielen Jahren

Der Lindengasthof, seit Anfang an unsere Mittagsgaststätte am Samstag

Immer dabei: Tassen und T-Shirts vom AKG

Teilansicht: Die gesamte Tauschecke hat nicht mehr auf das Foto gepasst

Schwebbettfilter, vorgestellt von Klaus Schmitz