Frühjahrstagung 2017
Text: Peter Dittrich
Fotos: Peter Dittrich / Daniel Konn-Vetterlein / Sven Schlauch
Die Frühjahrstagung 2017 des AK Großcichliden -
eine Veranstaltung der Premiumklasse
Die Frühjahrstagung des AK Großcichliden fand vom 27. - 30. April wie in den vier Jahren zuvor in der Feriensiedlung Pulsnitztal in Oberlichtenau bei Dresden statt. Schon während der Anmeldephase wurde klar, dass die Räumlichkeiten der Tagungsstätte wohl an ihre Belastungsgrenze stoßen könnten. In den sozialen Netzwerken, auf der Homepage des AK und in den DCG-Informationen wurden der Termin und die Referentenliste bekannt-
gegeben, jedoch ohne die Nennung der Themen. Das war durchaus so gewollt.
Im AK hatten wir uns auf diese Vorgehensweise geeinigt, da wir den Referenten ,,freie Hand" bei der Themenwahl lassen wollten und um den Besuchern der Veranstaltung, es hatten sich 38 Personen
angemeldet, die ein oder andere Überraschung zu präsentieren.
Da wir das Trauma der ,,Eintagesveranstaltungen" seit ein paar Jahren überwunden
haben und uns seit dem Jahr 2016 auch wieder einen Sonntagsvortrag leisten, ist die Besucherzahl stetig gestiegen.
Das mag auch am Veranstaltungsort liegen , aber vor allem auch an der guten Arbeit der Verantwortlichen des AK.
Aber leider kommen immer noch viele AK-Mitglieder, obwohl selbst lange Jahre sehr aktiv, nicht zu den Tagungen.
Ein AK oder ein Verein ganz allgemein kann aber nur überleben. wenn er ausreichend
aktive Mitglieder hat und diese auch die Veranstaltungen besuchen.
Den regelmäßigen Besuchern unserer Tagungen scheint das bewusst zu sein, und
diesmal haben wir besonders viel Zuspruch und Lob für eine gelungene Veranstaltung
bekommen. Explizit seien hier die Aktivposten Sven Schlauch (AK-Leiter), Robert Wickert (Kassierer), Sven Krumbiegel und Gabriela Thiele (Lebensgefährtin des Verfassers) genannt.
Ohne diese wären die Tagungen nicht so erfolgreich wie sie es derzeit sind!
Doch nun zurück zur Frühjahrstagung. In der Überschrift steht ,,Premiumklasse".
Das mag übertrieben klingen, aber eben auch nur für diejenigen, die nicht dabei waren.
In vier von sieben Vorträgen ging es diesmal tatsächlich um Welse. Aber viele Aquarianer und Liebhaber der Großcichliden interessieren sich eben auch für diese Fische.
Die Referenten Daniel Konn-Vetterlein und Norman Behr sind international anerkannte Spezialisten und damit Garanten für qualitativ hochwertige Vorträge. Da wir kurzfristig die Absage eines
Referenten bekamen, hat sich Norman Behr sofort bereit erklärt, einen zweiten Vortrag zu halten, trotz familiärer Verpflichtungen.
Am Freitagabend durfte ich selbst einen Vortrag halten und berichtete über ,,Beliebte
Buntbarsche Mittel- und Südamerikas". Bei diesem Vortrag ging es weniger um die aktuell korrekten taxonomischen Bezeichnungen (gerade was die Buntbarsche Mittelamerikas betrifft), sondern vielmehr um
biotopnahe Einrichtung entsprechender Aquarien, Fortpflanzungsstrategien und Vergesellschaftung.
Michael Pilack, als Gast anwesend, folgte mit einem Kurzvortrag über Biotope und Cichliden Mexikos.
Den zweiten Kurzvortrag hielt Mathias Melchien. Er berichtete ebenfalls über Mexiko und stellte in sehenswerten Videos seine Aquarien vor, die mit imposanten Großcichliden besetzt sind.
Am Samstagvormittag nahm uns Thomas Krause mit nach Venezuela. Er war einer von 50 Teilnehmern der JBL-Exkursion 2016, und er zeigte in zwei Teilen wirklich tolle Video- und Fotoaufnahmen ,,zu
Land, zu Wasser und in der Luft" dieser Reise.
Nach der Mittagspause trat Norman Behr mit gleich zwei interessanten und sehenswerten Vorträgen auf. Er berichtete über die verschiedenen Gattungen der sogenannten ,,Sandwelse" und ging hier
besonders auf die unterschiedlichen Fortpflanzungsstrategien
ein. Er zeigte detaillierte Aufnahmen von brutpflegenden Welsen, die man so wohl selten gesehen hat. Der nächste Vortrag ,,Venezuela - A Question of Time" war eine Uraufführung. Ich berichtete über
meine Erlebnisse während meiner Fangreise nach Venezuela Anfang 2017 .
Am Samstagabend hielt Daniel Konn-Vetterlein seinen ersten von zwei Vorträgen und stellte uns eine Auswahl der ,,südamerikanischen Vielfalt der Welse" vor. Dabei ging
es nicht um die allseits bekannten L-Welse, sondern vielmehr um die Arten, die in der Aquaristik eher weniger bekannt sind. Blinde Welse, die dem bekannten Bratpfannenwels sehr ähnlich sind
(Xyliphius sp.), wurden ebenso porträtiert und vorgestellt wie farben-prächtige Corydoras spp. und einige Raubwelse, die wohl nur für die Vergesellschaftung
mit großen Cichliden geeignet sind.
Sein zweiter Vortrag folgte dann gleich am Sonntagmorgen, und darin wurden die Biotope der am Vorabend präsentierten Arten gezeigt. Daniel stellte einige Habitate des Rio Xingu vor, Herkunft einer
Vielzahl populärer Aquarienfische, und ging dann nach einer kurzen Pause über in seine Wahlheimat Bolivien, von wo er mit dem Einzugsgebiet des Rio Mamore´ einen ganz anderen Biotoptyp zeigte und auf
die Unterschiede der Fischfauna aufmerksam machte.
Eine Tagung wie diese bietet natürlich auch viel Raum für private Gespräche, und es wurden nicht nur Informationen ausgetauscht, sondern auch neue Kontakte geknüpft. Bei original Thüringer Bratwurst
und Steaks, allerlei Kalt- und Heißgetränken wurde bis spät in die Nacht diskutiert und gelacht. Eine rundum gelungene Veranstaltung.
Der AK wird in Zukunft auch ausländische Referenten einladen, so haben bereits Felipe Cantera (Uruguay) oder auch Jim Cumming (USA) zugesagt, bei einer der kommenden Tagungen aufzutreten. Darauf
freuen wir uns jetzt schon. Natürlich hoffen wir wie immer auf zahlreiche Besucher. Der Termin für die Herbsttagung 2017 ist der 15. bis 17.
September. Als Referenten haben bereits zugesagt: Uwe Werner, Andreas Tanke.
Michael Pilack und höchstwahrscheinlich Felipe Cantera (Uruguay).